"Der Rauch, der sich aus Erde und Feuer erhebt, wird allem gehören, was
sich im Universum bewegt:
den Vierbeinern, den Geflügelten und allem, was ist. Dieses Opfer von ihnen
geben wir nun Dir, o Wakan Tanka!"
Aus einem indianischen Gebet
Die indianische Religion und die ganze Lebensweise drücken sich in einer
ausgeprägten Spiritualität aus.
In den indianischen Traditionen ist alles vom Schöpfer Erschaffene beseelt,
egal, ob es belebt oder unbelebt ist.
(Genau genommen gibt es nichts, dass nicht belebt ist ... sogar die Steine
leben.)
Die Beziehungen zwischen den Menschen, Mutter Erde, den Tieren und den Vorfahren
sind genau festgelegt.
Die Erde sorgt für die „Zweibeiner“ – die Menschen - ebenso wie für alle anderen
Kreaturen.
Von den Menschen wird folglich erwartet, dass sie die Erde mit Respekt
behandeln.
Viele „Vierbeiner“ - die Tiere - opfern sich bereitwillig als
Nahrung und Kleidung der Menschen und müssen daher geachtet werden.
Für die Indianer sind Natur und spirituelle Energie untrennbar miteinander
verbunden:
Der Geist ist allen Dingen innewohnend
Beispiele sind der Manitu bei den Algonkin, Wakan bei den Lakota und Sila bei
den Baffin-Bay-Inuit.
Sinngemäß bedeutet Manitu, etc. das Allumfassende Geheimnis bzw. die Große
Kraft,
die in allen Wesen, Dingen, Tätigkeiten und Erscheinungen enthalten ist.
Wobei die Hopi, Cheyenne, Sioux, Apachen und Irokesen,
um nur einige der bekanntesten Stämme zu nennen,
weichen in ihrer Kultur teilweise deutlich voneinander ab.
Die jüdisch-christliche Tradition mit ihrer Aufforderung zum Wachstum und zur
Beherrschung der Welt
- als erstes von Gott gegeben Gebot.
Was der "Club of Rome" Anfang der 70er Jahre als Warnung an eine schockierte
westliche Welt aussprach:
Überbevölkerung als Horrorvision, Wachstumsideologie,
deren Gefahren plötzlich benannt wurden, Fortschrittsoptimismus.
Seither sind mit der rasanten Globalisierung die Gründe, besorgt zu sein, nicht
geringer geworden.
"Weltbeherrschungsmentalität" & "Schöpfungsverantwortung"
Richtig übersetzt heißt es aber in der Bibel - "nehmt die Erde in Besitz" und fügt als
Fußnote an:
"Die herkömmliche Übersetzung macht sie euch untertan hat oft Anlass gegeben zu
dem Missverständnis,
die Schöpfung sei der Willkür des Menschen ausgeliefert.
Nach hebräischem Verständnis gehören Herrschaft und Fürsorge zusammen;
die Könige und Fürsten im Alten Orient galten als »Hirten« des Volkes.
Aber das ist den Menschen heute gleichgültig - die Wälder in Brasilien,
Rumänien und Polen
werden illegal abgeholzt.
Die Gewässer sind mit Mikroplastik verseucht. Die großen Korallenriffe, wie das
Great Barrier Reef gehen kaputt.
Die Klimaerwärmung zestören die Antarktis und die Arktis.
Die Tiere werden vollgestopft mit Antibiotika.
Die Felder sind mit Unkrautmitteln und Dünger belastet - das Grundwasser ist
gefährdet.
Was war es für eine schöne Zeit, als man noch aus den Bächen trinken konnte.
Papst Franziskus wörtlich: „Wir sind nicht Gott. Die Erde war vor uns da und ist
uns gegeben worden…
die Harmonie zwischen dem Schöpfer, der Menschheit und der Schöpfung wurde
zerstört durch unsere Anmaßung,
den Platz Gottes einzunehmen. Wir sind begrenzte Geschöpfe.“ Langfristig gibt es
kein menschliches Leben,
wenn wir weiterhin jeden Tag 150 Tier- und Pflanzenarten ausrotten, 86 Millionen
Tonnen fruchtbare Boden verlieren,
150 Millionen Tonnen Treibhausgase emittieren und bei alledem täglich 250.000
Menschen mehr werden.
Der letzte Punkt freilich ist für die katholische Kirche selbst ein besonders
wunder Punkt,
solange sie gegen Geburtenkontrolle ist – auch unter Franziskus.