Survival Fishing
Darf man in Deutschland einfach angeln?
Nein.
Um in Deutschland legal angeln zu dürfen
benötigt man einen "Fischereischein" im Volksmund
Angelschein genannt.
In Deutschland hat jedes Bundesland noch eigene Regeln und
Gesetze.
Der Vorbereitungskurs zur Fischerprüfung ist
Voraussetzung für die
Fischerprüfung. Hat man diese mit Erfolg abgelegt,
erhält man den
Fischereischein. Mit dem Fischereischein kann man
sich einen
Fischereierlaubnisschein für das jeweilige Gewässer besorgen.
Erst damit darf man überhaupt in Deutschland
legal angeln.
Ganz egal ob es sich dabei um einen Fluss, einen See oder aber einen privaten Weiher handelt:
Ohne diese Dokumente ist jegliches Angeln entweder Fischwilderei oder Diebstahl.
Alles was hier steht ist nur für den Notfall - wenn es ums Überleben
geht.
Fisch enthält Proteine, Vitamine und Fett. Deshalb ist es im Survivalfall gut, wenn man ein Notangel-Set mitführt.
So steht es auch auf vielen Listen oder ist in den fertigen Kits mit dabei.
Natürlich muss dieses Notangelkit so klein wie möglich sein, sonst nehmen wir es wieder nicht mit.
Ein paar Haken mit oder ohne Vorfach, mit oder ohne Wirbel und ein paar Meter Angelschnur nehmen nicht viel Platz weg
-
passt normalerweise sogar ins Portemonnaie.
Ein weiterer sehr großer Vorteil, bei dieser Art der "Jagd" verbrauchen wir kaum Kalorien.
Das Problem ist, dass wir vom Angeln keine Ahnung haben zumindest die Meisten.
Also zum Angeln benötigen wir Haken. Am besten einen mit Öse - es gibt nämlich auch welche ohne Öse
- wer kann schon einen Haken binden.
Aber auch mit Öse muss man die Angelschnur befestigen. Also Knoten lernen.
Noch besser ist es, wenn man sich im Angelgeschäft gleich fertige Haken mit Vorfach
zu besorgen.
Mit Vorfach bezeichnet man beim Angeln die Schnur vom Haken bis zur Hauptschnur.
Die Stärke ist normalerweise um 0,11 bis 0,15 mm. Dazu eine 0,20 mm
Hauptschnur.
Aber auch eine 0,16 mm Hauptschnur geht - ur sollte die Vorfachschnur etwas
dünner sein,
sodass bei einem Abriss nur das Vorfach weg ist.
Für ein Minimalset sollten 10 bis 20 Meter Hauptschnur völlig genügen.
Dazu noch ein Wirbel, damit sich die Schnur nicht verdreht.
In den meisten Fällen verfügen Wirbel über eine drehbare Lagerung und sind an einem Ende mit einer Öse (Schnurseite)
zur Befestigung der Angelschnur und am anderen mit einem Karabinerhaken zur Anbringung des Vorfachs versehen.
So würde dann der Gesamtaufbau aussehen:
Die Wahl eines entsprechenden Köders hängt von vielen Faktoren ab.
Es gibt 2 Arten von Fischen:
Friedfische ernähren sich hauptsächlich von kleineren Wassertieren wie Würmern, Krebsen,
Schnecken, Insekten sowie teilweise von Pflanzen.
Raubfische ernähren sich vorwiegend von anderen Fischen.
Es gibt dann auch noch aasfressende Fische, z.B. Hechte und Zander.
Fische bevorzugen in erster Linie Beute aus ihrer natürlichen Umgebung,
also Beeren von überhängenden Büschen und Insekten, die sich dort aufhalten.
Immer angenommen werden Würmer, Insekten, Maden, Fleischabfälle jeder Art, Fischinnereien können auch wieder genutzt werden.
Am einfachsten für einen unerfahren Angler sind kleine Friedfische - Rotaugen -
und leider gibt es mittlerweile in Deutschland die
invasiven Schwarzmeergrundeln (Leider, weil sei den Laich unserer heimoschen
Fische fressen).
Grundeln fängt man immer, ob man will oder nicht.
Am besten sucht man Naturköder, die in Gewässernähe oft reichlich zu finden
sind. Da gibt es Grashüpfer, Ohrwürmer, kleine Schnecken,
Würmer, Raupen und Maden
Die nun fertig bestückten Legeschnüre sind nichts anderes als beköderte Angelschnüre, die irgendwo ausgeworfen und befestigt werden.
Diese Befestigung erfolgt idealerweise an federnden Ästen ufernaher Bäume, um zu verhindern,
dass kampfstärkere Fische die Schnur zerreißen.
Legeschnüre und Treiber sind übrigens nicht nur in Deutschland aus gutem Grund illegal,
da die so gefangenen Fische häufig den Angelhaken stundenlang in den Eingeweiden haben, bevor sie getötet werden.
Ist wie die Fallenstellerei nur etwas für wirkliche Survivalsituationen, wo es ums nackte Überleben geht.
Wir können aber unsere bereiteten Schnur und z.B. einer Flasche
oder ein Stück Holz sogar
einigermaßen weit auswerfen,
wobei viele Fische stehen erstaunlich nah am Ufer. Dazu macht man zunächst eine feste Schlaufe um die Flasche
und wickelt dann die Schnur sauber darum und zwar nebeneinander, niemals über Kreuz, sonst verheddert sich alles.
Dann schwingen wir den Haken mit einem Teil Schnur, bis wir den richtigen Schwung haben und werfen dann den Haken aus.
Die Schnur wickelt sich dann
von der Flasche ab.
So ähnlich könnte das Notfall-Angelset bestückt sein:
- Angelhaken: Von den Größen 12, 14, 16 mit fertigem Vorfach.
- Schnur 0,16 mm - 0,20 mm - eine 0,16 mm Schnur trägt bis zu 12,5 kg
- Karabiner - Kugellager - Blei - am besten Klemmblei
- einzelne Haken mit Öhr
Alternativen:
Sicherheitsnadeln kann man mit einem Leatherman bestens zu Angelhaken umarbeiten.
Nägel gehen auch. Muttern wären z.B. hervorragendes Ersatzblei.
Paracord ist Fallschirmseil - besteht aus einem Mantel und 7 weißen Seelen innen
- das sind einzelne Schnüre - diese kann man auch als Angelschnur verwenden.
Sieht man Fische z.B. in einem kleinen Nebenarm - dann können wir vorne schnell einen Damm bauen
- dann hinten auch schließen und wir haben alle eingeschlossen.
An den Rändern und Nebenflüssen von Seen und Flüssen finden sich oft größere
Populationen von kleinen Fischen.
Einen Kescher dafür könnte man mit einer Astgabel und einem T-Shirt anfertigen.
Fischreuse
Auch hier gilt - in Deutschland weitgehend verboten und den Berufsfischern vorbehalten.
Reusenartige Fanggeräte zählen zu den ältesten Fischfanggeräten.
Die frühsten Belege für Fischfang mit Hilfe von Reusen und Netzen
fand man schon in der Steinzeit.
Der Name "Reuse" stammt ursprünglich von dem Wort "Reisig" ab.
Dem Fisch wird durch einen schmalen Eingang Zutritt zu einer Fangkammer gegeben, aus der er nicht oder nur schwer entweichen kann.
Das ist die Fangkammer
hinten verschlossen
Jetzt beginnt der zweite Teil eine zweite Kammer wird in die Fangkammer gesteckt und zwar genau anders herum.
Hier noch einmal in der Skizze - der Fisch schwimmt - der Köder hängt innen
- in die Reuse.
die Öffnung ist groß und wird klein - dadurch kann er zwar in die Fangkammer
zum Köder schwimmen aber nicht wieder zurück.
Die Reuse wird durch Steine mit einer Schnur am Ufer befestigt.
Alles nur für den Notfall! Ansonsten - wie oben beschrieben Fischereiprüfung machen.